Funktionsweise
Mit den Sonnenkollektoren der Solarthermie wird aus der Sonnenenergie
Wärme gewonnen. Das Sonnenlicht
trifft auf die dunkle Fläche hinter der
Glasscheibe und heizt den Kollektor auf.
Diese Wärme wird durch ein Medium in
den Boiler transportiert.

Warmwasser
Genutzt wird die gewonnene Wärme für
das Warmwasser im Haushalt und die
Heizungsunterstützung. Der Überschuss
wird ins Erdreich abgeführt.

Technische Daten:
Fläche24 m²
Speicher850 und 1’700 Liter
Jahresertragca. 12’000 kWh

Pionieranlage Baujahr 1996
Die thermische Solaranlage
wurde im Eigenbau ins Dach
integriert. Bis heute liefert sie
zuverlässig warmes Wasser.

A: Weitere Informationen

Selbstbau von Solaranlagen

Diese Solaranlage wurde selber gebaut. Die Selbstbaubewegung ist etwa 1985 im österreichischen Tirol entstanden. Damals gab es erst ganz wenige Firmen, die Solaranlagen installierten. Aus diesem Grund versuchte man sich selbst zu helfen. Der Selbstbau hat sich über das Vorarlberg ins Rheintal verbreitet und von dort via die Ostschweiz in die ganze Schweiz. Reto Schmid, ein überaus begabter Heizungsplaner aus Maienfeld mit viel Herzblut für Sonnenenergie, hat den Selbstbaukollektor optimiert, bis er im Testzentrum in Rapperswil alle Prüfungen bestand. Nur Kollektoren mit bestandenem Test berechtigten zum Bezug von Fördergeldern. Der K6 ist der einzige Selbstbaukollektor, der diese Hürde geschafft hat.

Nach einer Informationsveranstaltung im Februar 1995 trafen sich in Wattwil ein Dutzend Interessenten und gründeten die «Selbstbaugruppe Toggenburg» mit Präsident, Kassier und Materialverwalter. Jede Anlage wurde mit Reto Schmid und einem weiteren Ingenieur im Detail geplant und in die bestehende Heizung integriert. Sobald alle Mitglieder den Betrag für das Material einbezahlt hatten, wurden die Bauteile bestellt: Kupferrohr, Absorberblech, Solarglas, Speicher und Steuerung. Die Löttische wurden vom Verein zur Verfügung gestellt. Gemeinsam wurden die Absorber gelötet. Bei der Installation auf dem Dach hat man sich gegenseitig ausgeholfen. Im Toggenburg entstanden 1996 und 1997 etwa 15 Anlagen mit total 400 m2 Kollektorfläche. Die meisten Anlagen sind noch heute (2023) in Betrieb und produzieren wohl auch in 10 oder 20 Jahren noch Warmwasser von der Sonne. Die Selbstbauanlagen gelten als besonders langlebig.

24m2 Warmwasserkollektoren sind ins Dach integriert. Zuerst gelangt die gewonnene Energie in einen Speicher mit 850 Litern Heizungswasser. Darin integriert ist ein Wellrohr mit 45 Litern Frischwasser für Küche und Bad, inklusive Geschirrspüler und Waschmaschine. Wenn der obere Speicher voll ist, wird der untere Speicher (1700 Liter) gefüllt.

Im Frühling und Herbst reicht die Sonne für die Heizung des ganzen Hauses. Im Winter unterstützt die Sonne die Wärmepumpe. Im Sommer wird der Speicher über die Erdwärmesonde gekühlt. Dabei wird die Wärme im Untergrund gespeichert.

B: Hintergrund

Gute Gründe für Sonnenkollektoren

Sonnenkollektoren arbeiten effizienter als Solarzellen. Sie wandeln doppelt so viel Sonnenlicht in Wärme (=Solarthermie) um als Solarzellen Licht in Strom (=Photovoltaik). Photovoltaik ist aber im Lauf der letzten 30 Jahre massiv billiger geworden. Die Kosten für thermische Solaranlagen sind über all die Jahre etwa auf gleichem Niveau geblieben.

Thermische Solaranlagen benötigen rund 100 Liter Speicher pro Quadratmeter Kollektorfläche und im Sommer besteht die Gefahr der Überhitzung, wenn der Speicher voll ist. Auch darum sind thermische Anlagen ins Hintertreffen geraten. Klug geplant und besonders in Kombination mit Erdwärmesonden sind sie aber hervorragend geeignet, einen bedeutenden Teil der Wärmeenergie in einem Haushalt mit der Sonne zu decken.

C: Aufgabe

Idee: Kilowattstundenertrag 20 m2 PV versus 20m2 Sonnenkollektor, aber noch machen.

D: Werkidee

Bau eines Sonnenkochers: